21.11.2014

Vom Meer, der Suisse Normande und Frauenpower

Hallihallo und guten Abend! 

Wie immer hoffe ich, dass es euch allen gut geht!

Seit meinem letzten Blogeintrag ist ja schon wieder ein Weilchen vergangen und es ist in der Zwischenzeit schon wieder einiges passiert. Zumindest fühlt es sich so an, da es wirklich jeden Tag irgendwas Neues zu entdecken gibt. 

Caro und ich haben immer ein oder zwei Kuchen gebacken, wenn es irgendwo eine Versammlung gab, wovon alle immer sehr begeistert waren (Natürlich, Kuchen kann ja niemand widerstehen!). Diese 'Tradition' uns beliebt zu machen, haben wir fortgeführt, indem wir einen Feiertag lang 'Crème de Châtaigne' hergestellt haben. Laura ('Loraa') von der Pas d'Âne hatte uns schon vor ein paar Wochen eine gute Stelle gezeigt, wo man gute Esskastanien sammeln kann. Da es dort wirklich viele gab, hatten wir auch schnell einiges zusammen und dann haben wir es auch endlich mal geschafft, ein bisschen was davon zu verarbeiten (sie standen schon etwas länger bei uns rum...). Crème de Châtaigne ist übrigens eine Art Konfitüre aus Esskastanien, und da die Herstellung ziemlich viel Arbeit macht (Schälen, Kochen, Schälen, kochen, zermahlen, abfüllen) gilt es als Luxusprodukt. Die ganze Aktion war auch wirklich etwas aufwendiger als wir es uns vorgestellt hatten, aber am Ende ist doch ein Ergebnis bei rausgekommen! Leider ist uns die Masse etwas angebrannt, weshalb wir die Crème 'Crème brûlée aux Châtaigne' genannt haben. 
Zu einigen Höfen haben wir dann ein Gläschen mitgenommen und alle waren immer sehr begeistert und haben sich total gefreut. Uns wurde auch mehrmals versichert, dass uns ein sehr guter Geschmack gelungen ist und das hat sich auch tatsächlich sehr ehrlich angehört! 
Mal schauen, ob die Produktion am Sonntag wieder ihren Lauf nimmt.

Am letzten Wochenende waren wir dann nochmal am Meer. Laura, eine Freiwillige aus Paris, war für den Freitag mit einer Freundin in Trouville und da sie abends den Zug verpasst hatte, sind wir relativ spontan am Samstag dorthin gefahren und haben uns mit ihr getroffen. Wir hatten zwar allgemein nicht so viel Zeit, aber es war sehr schön und das Wetter war auch zum Glück super. Es war schon ganz schön dort, aber da dort am Wochenende halb Paris ist, ist es sehr kommerziell, was mir gar nicht gefallen hat, Auch der Strand war sehr unspektakulär, einfach nur Sand und Wasser.


"Babuschka-Muschel"


Interessant fand ich aber vor allem, dass Caro und ich total enttäuscht waren vom kommerziellen Trouville/ Deauville, während Laura, die Parisfreiwillige, total angetan war, vom angeblich ach so ländlichen Städtchen. Es war schon schön, aber was Ländlichkeit angeht, sind Caro und ich mittlerweile anderes gewöhnt!

Abends war ich auf einem Treffen von einer jungen Gemeinde in einem nahe gelegenen Örtchen. Leider waren dort nur sehr wenige, aber dafür haben wir lecker gespeist. Außerdem werden wir im Dezember ein 'Jeu de noel' aufführen. Sofort wurde mir die Rolle des Erzählers zugeteilt - yeeey, ich habe am meisten Text und spreche am wenigsten Französisch, das erfreut! Nicht. Aber so werde ich wenigstens meiner Gewohnheit gerecht, wenn schon eine Rolle anzunehmen, dann auch eine mit viel Text. Ne, Mama und Papa? Krippenspiel und so?

Am Sonntag waren wir mit und unseren Nachbarn Véronique und Pascal und einer Wwoferin, die im Moment dort ist (und auch schon am Samstag mit uns unterwegs war), in der Suisse Normande.


Die Normannische Schweiz (französisch Suisse normande) ist eine Landschaft in den Départements Calvados und Orne in der französischen Region Basse-Normandie.
Der Name kommt von der zerklüfteten Landschaft, die vor allem vom Fluss Orne geprägt ist. Die Normannische Schweiz ist eine Hügellandschaft mit meist dichter Vegetation.
(Wikipedia)

Dort war es wirklich seeehr schön, ich war wirklich angetan von der Landschaft!
Und als dann gerade rechtzeitig zu unserem Picknick de Sonne rauskam, wurde es sogar richtig warm und das Essen ließ sich ohne Jacke und dafür mit Sonnenbrille in der Wärme genießen. Schon merkwürdig wenn man bedenkt, dass es Mitte November ist. 
Danach wurde das Wetter aber auch ganz schnell wieder seinem verschrienen Ruf hier gerecht. 



Kimina, die im Moment auf Véros Hof rbeitet






Vorgestern waren wir mal wieder auf dem pädagogischen Eselhof. Dort haben wir mal wieder bewiesen, dass Frauen auch gut anpacken können (zumindest wenn sie wollen). Zunächst wurden wir etwas komisch angeguckt, als wir mit Laura zu dritt in einem Bulli saßen mit einem voll beladenen Anhänger hinter dran ('on casse les stéreotypes') und dann wurde auch noch ein kleines Fotoshooting beim Stroh verräumen eingeschoben, um unsere Stärke auch zu manifestieren.
Tadaa:


Dieses Bild beweist, dass man sogar noch mit einem Strohballen auf der Schulter eine der Pilatesübungen machen kann :D
Und als wir schon einmal dabei waren, haben wir auch gleich noch ein paar Fotos gemacht, die beweisen, dass wir hier bei der 'Arbeit' auch viiiel Spaß haben:




Und wie Laura so schön stolz meinte: 'Les trois agricultrices!', also 'Die drei Landwirtinnen!'


Fang!
Am Ende des Arbeitstages haben wir uns die Fotos in Lauras Büro angeschaut und uns vor allem über die Springbilder köstlichst amüsiert. Danach sind wir noch ein bisschen  (fast eine Stunde) mit Dart spielen versackt, was ziemlich lustig war. Es macht einfach immer Spaß mit Laura und Axel! Schade nur, dass Axel den Hof schon im Dezember verlässt.

Ansonsten geht es mir sehr gut hier und es gibt immer noch immer etwas zu tun. Fast jeden Tag/Abend gibt es irgendeine Veranstaltung und wir versuchen auch irgendwie, alles mitzunehmen was geht. Das ist aber auch ganz schön anstrengend, deswegen habe ich mir heute Abend nach dem Afrikanischen Tanz Kurs einen etwas ruhigen Abend gemacht. Morgen Mittag gehen wir mit einigen Leuten aus dem Dorf und der Umgebung wandern und abends sind wir beim Gemüsebauern zum Raclette-Essen eingeladen. Sonntag Nachmittag werde ich dann zum ersten Mal im Kino in Aunay helfen. Wenn ich dort helfe (2-3 mal im Monat) kann ich mir auch 2 mal im Monat gratis einen FIlm anschauen. Ich bin mal sehr gespannt, wie das wird.

Noch kurz zum heizen: Wie ihr vermutlich wisst, müssen wir Feuer in unserer sogenannten 'Cuisinière' machen, um das Château zu heizen. Leider ist das gar nicht sooo easy, da in das Feuerfach keine allzugroßen Stücke reinpassen und wir bisher auch fast  nur kleines Holz im Atelier (Art Garage) liegen hatten. So muss man ständig nachlegen. Und da dass ziemlich nerzvig ist und wir ja auch immer auf Achse sind, wird das Heizen manchmal etwas vernachlässigt. SO kommt es dazu, dass es morgens echt Überwindung braucht um Aufzustehen, denn im verhältnismäßig warmen Wohnzimmer betrug die Temperatur heute morgen 12°C, die letzten Tage 13°C... Und so kommt es dann schonmal dazu, dass ich bei 14,5°C das Gefühl habe, es sei total warm im Haus. Immerhin ist mein Zimmer isoliert (cas leider nicht so wirklich), aber ich habe das Gefühl, dass das nicht so so viel bringt, denn es gibt ene Schwachstelle: Das Fenster. Das Fenster in meinem Zimmer (sowie alle anderen Fenster in diesem Haus und vor allem auch die Haustür) sind zu ca. 0% isoliert, wodurch der ganze Isolier- und Heizeffekt erheblich gemindert wird. Aber wie war das nochmal? What doesn't kill you makes you stringer? Ok. Hust hust, schnief schnief.

À bientôt,
Henriette

P.S.: Heute haben wir mal wieder 'Holz gemacht', was ziemlich viel Durch-Die-Gegend-Geschleudere von Holz beinhaltet. Also wenn jemand Experten im Holzklotzweitwurf braucht: Stets zu Diensten! (100€ die Stunde, Freundschaftspreis 80€)

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