15.01.2015

Ein Kindheitstraum wird wahr

 Coucou!

Schöne Grüße aus der Normandie an euch alle!

Die Normandie zeigt sich in letzter Zeit von ihrer normannischen Seite - ganz viel Regen und ganz viel Wind! Das ist leider etwas ungemütlich, wenn man so viel draußen ist, aber das Leben ist kein Ponyhof.
Leider konnte ich wegen es Windes nicht besonders gut schlafen die letzten Nächte, denn es war ganz schön laut und irgendwie hatte ich auch leicht Angst, dass das Château nicht zu zerbrechlich ist und dem ganzen Wind nicht Stand hält. Es steht aber zum Glück alles noch!

Am letzten Wochenende ging überraschenderweise einer meiner Kindheitsträume in Erfüllung, der sich eigentlich ganz weit hinten in meinem Bewusstsein versteckt hatte. Denn als ich klein war, habe ich immer davon geträumt, einmal in meinem Leben an einen Strand zu gelangen, an dem ich diese wunderschönen, großen rosanen Muscheln mit den Öhrchen finde (Man nannte sie auch Jakobsmuscheln). Und als einmal eine Klassenkameradin in der Grundschule ganz viele solcher Muscheln nach den Sommerferien mit in die Schule brachte, löste das einen enormen Neid bei mir aus.
Und dann war es am Samstag doch tatsächlich so weit. Mit Morgan, der Wwoferin, die im Moment bei Véronique ist, machten wir uns auf in Richtung Isigny sur mer zu fahren. Leider irrte uns der Name und wir landeten dadurch nicht am Meer. Und da wir gerne ans meer wollten, landeten wir letztendlich in dem kleinen Ort Grandcamp. Dort angekommen war ich etwas enttäuscht, denn wenn man einmal Arromanches und Nez de Jobourg bei Sonnenschein gesehen hat, stellt das so ziemlich viel in den Schatten. Der Strand war nicht besonders schön, das Wetter auch nicht, ABER dann entdeckte ich folgendes:
EINE JAKOBSMUSCHEL! Sooo eine große Freude, endlich an einem solchen Strand angelangt zu sein! Ich habe mich wirklich so sehr gefreut und dachte erst, es sei was total besonderes, dass ich diese Muschel gefunden habe, aber nein, es gab dort seeehr viele. Und naja, wie das halt so ist mit Muscheln - sie sind schön und man erfreut sich an ihenen und man sammelt sie und dann hat man sie zu Hause und hat keine Ahnung was man damit anstellen soll. Weise wie ich bin habe ich aber aus früheren Muschel-Sammel-Maßlosigkeiten gelernt und habe jetzt glücklicherweise nur drei nutzlose (aber schöne) Muscheln in meinem Zimmer rumfliegen.

Der Weitere Spaziergang war eigentlich ganz schön, obwohl es sehr grau war. ganz besonders irre fand ich das Geräusch, wenn die Wellen sich von dem Steinstrand zurückgezogen haben, das war irgendwie ein ganz interessantes 'klack-klack-klack-klack-klack'
Auf dem Rückweg wurden wir allerdings vollkommen durchnässt und da kein Cafe offen hatte (die französische, heilige Mittagspause lässt grüßen), mussten wir uns in einer Bar aufwärmen..
Auf dem Rückweg sind wir noch in Bayeux vorbei gefahren - Bayeux blieb während des Krieges unzerstört und so gibt es dortnoch viele ältere Bauten. EIgentlich eine sehr schöne Stadt, aber auch etwas touristisch. lange waren wir aber auch nicht dort, da wir in unserer nassen Kleidung sehr froren.

Als wir gestern bei Damien waren, haben wir Caro und ich unter anderem 150 Flaschen Cidre per Hand abgefüllt. Das war zwar eine eintönige Arbeit, aber irgendwie hat es auch Spaß gemacht, vor allem, weil es die ganze Zeit so schön nach Cidre gerochen hat.
Heute waren wir mal wieder beim Gemüsebauern und haben den ganzen Vormittag Spinat geerntet. Das hat mich wirklich verrückt gemacht, weil das so lange dauert, jedes einzelne Blatt zu zupfen.

Samstag geht es mal wieder auf nach Paris - das erste ASF-Zwischenseminar ruft. Das Seminar ist zwar eigentlich nur von Dienstag bis Freitag, aber ich fahre schon jetzt Samstag und bleibe bis nächsten Sonntag, um noch zusätzlich ein paar Tage mit meinen lieben Mitfreiwilligen genießen zu können. ich freue mich schon sehr, alle wiederzusehen, denn die meisten habe ich ja seit dem Seminar im September nicht gesehen. Mal schauen, was die Woche schönes bringt!

Liebe Grüße,
Henni

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